Die Wunde ist geschlossen,
die die Liebe schlug.
Gelitten wars, doch auch genossen,
niemals wahr und immer Trug.
Was bleibt sind schlichte Narben,
deren Blüte mich nicht grämt.
Zu grau bis blaß verglühn die Farben;
eine Sucht einst, jetzt entsehnt.
die die Liebe schlug.
Gelitten wars, doch auch genossen,
niemals wahr und immer Trug.
Was bleibt sind schlichte Narben,
deren Blüte mich nicht grämt.
Zu grau bis blaß verglühn die Farben;
eine Sucht einst, jetzt entsehnt.
"Bis bald" untertitelt eine kluge Freundin ihren kleinen Abschiedsfilm in ihrem WhatsApp Status. Sie scheint von der Insel Fehmarn auf den Weg zu einem Meeting irgendwo in Deutschland.
AntwortenLöschenDiese beiden Worte "bis bald" sind so unscheinbar, und doch so wirkmächtig. So schön wie "ach so" und so nützlich in Gesprächen wie "noch". Entschärfende Worte, beruhigende Worte.
Und nun das: hier im Gedicht des Tages: "Entsehnt".
Welch kraftvolles, bescheidenes Wort.
Sich entsehnen. Meine Resonanz geht in Richtung Selbst-Beruhigung. Ablassen. Loslassen. Vom Sehnen zum Zustimmen. Fast ein Zen-Weg, dieses entsehnen.
Und es kommt ein verneintes Wort in dem Gedicht vor: "nicht grämen". Ich weiß nicht, wie das "nicht grämen" geht.
Ich weiß ganz intuitiv und ganz real, wie zentral das "nicht grämen" ist. Ich übersetze das "Nicht-grämen" mal mit Bejahen. Also ein leicht aufgehübschtes Ja.
Gute Gedichte kann man divers interpretieren. Das ist gut so.
Entsehnen hat etwas poetisches, etwas nach hinten Geschautes und nach vorne Gerichtetes.
Bis bald. Ach so. Noch. Entsehnt.
Bis bald. Ach so. Noch. Entsehnt.
Bis bald. Ach so. Noch. Entsehnt.
Bis bald. Ach so. Noch. Entsehnt.
Vier wunderbare Worte/Doppelworte.
Ein Kleeblatt.
Und viel Glück, lieber Deti.
Und vielleicht hat der Sänger ja Recht:
Mit 66 Jahren fängt das Leben an ...
In tiefer Verbindung, Barbara, Helga und Michael
Danke für Deinen poetischen Kommentar. Grüße an alle!
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