„...letztlich ist der Mensch, als Folge oder Krönung der Evolution, nur in der Totalität der Erde begreifbar.“ (Leroi-Gourhan, Hand und Wort, S.22)

Freitag, 11. November 2022

Was bleibt

Markus Lanz – zu seinen oft zu hörenden Sprüchen gehört: „Ich will ja nicht moralisieren, aber ...“ Und dann moralisiert er. Egal welches Thema. Alles wird moralisiert. So kam es bei Lanz zur Schnappatmung, als eine Aktivistin von Last Generation als eines ihrer Ziele Tempo 100 auf Autobahnen nannte: „Auf Autobahnen!? Das ist ja Erpressung!“

Interessant, an welcher Stelle bei Lanz die Diskussionsbereitschaft endet.

Außerdem waren es die von Lebensmitteln bedrohten Kunstwerke, die Lanz im hohen Maße entrüsteten: „Ich möchte, daß ich, und nicht nur ich, auch meine Kinder, diese Kunstwerke auch in Zukunft noch bewundern kann!“

Lieber Markus Lanz, wenn etwas von uns Menschen eine Zukunft hat, dann sind es nicht Rembrandt, Van Gogh oder Munch. Deren Werke werden den Weg alles Menschlichen gehen.

Was bleibt, ist strahlender Atommüll. Und chemischer Sondermüll, der sogar noch giftiger ist, abgelagert in Salzbergwerken. Allein in Deutschland 18 Millionen Tonnen jährlich. Für immer, weil dieser Giftmüll nicht integrierbar in die natürlichen Kreisläufe unseres Planeten ist. Das ist es, was bleibt. Noch in hunderttausend, in einer Million Jahren, wenn nichts mehr an von Lebensmitteln beworfene Kunstwerke erinnern wird.

Das nennt man Anthropozän.

Das ist unser Erbe. Das Erbe der Menschheit.

In der Zwischenzeit landen Aktivisten von Last Generation in Bayern – anscheinend auch noch mit Zustimmung eines Richters! Was ist das für ein Rechtsstaat! – vorbeugend für 30 Tage in den Knast, weil es die CSU so will.

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