„...letztlich ist der Mensch, als Folge oder Krönung der Evolution, nur in der Totalität der Erde begreifbar.“ (Leroi-Gourhan, Hand und Wort, S.22)

Sonntag, 26. Juni 2022

Geographische Thesen

Ländernamen sollten keine politische Bedeutung mehr haben. Sie sollten nur noch geographische Bezeichnungen sein.

Die Menschen, die dort leben, sollten zwar das Recht haben, sich politisch zu organisieren, aber nicht mehr als Staatsvolk begriffen werden. Sie haben eine Staatsbürgerschaft, mit der Rechte und Pflichten verbunden sind. Aber darüber hinaus sind sie nichts als nur Individuen. Vor allem sind sie kein Volk.

Mit solchen staatlichen Gebilden, die sich unabhängig von geographisch definierten Regionen aus dem Willen von Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern ergeben, kann man keine Geopolitik betreiben.

Geopolitik ist nur eine Umschreibung für Imperialismus und Kolonialismus. Geopolitik ist ein Verbrechen an den Menschen, die sich überall auf dieser Erde politisch organisieren dürfen, ohne Rücksicht auf die Zufälle einer politisch oder völkisch aufgeladenen Geographie.

Ein Staat hat in der geographischen Region, in der er sich konstituiert, keinen Besitzanspruch auf das Land: nicht auf die Bodenschätze, nicht auf die Pflanzen, nicht auf die Tiere. Sie gehören der Zukunft eines bewohnbaren Planeten.

Geopolitik ist von Übel. Gäapolitik ist notwendig.

Wehrhaft ist der Staat nicht gegenüber Staatsfeinden oder ausländischen Mächten, sondern gegenüber allen, die Besitzansprüche auf das Land erheben.

Staatsbürgerinnen und Staatsbürger sind die Hüter des Landes.

Heimat ist ein unpolitischer Begriff.

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