Die Mehrheit in den USA hat Donald Trump gewählt. Demnächst wird man dann wohl noch etwas darüber erfahren, inwieweit die us-weite Mehrheit an Stimmen der Mehrheit der Wahl-,Männer‛ entspricht, die die Mehrheiten der Stimmen in den US-Staaten repräsentieren und die Donald Trump zum Präsidenten wählen werden. Und natürlich sind diese Mehrheiten wiederum nicht die Mehrheit, die die Demoskopen zuvor aus Umfragen errechnet hatten und die deutlich knapper ausgefallen war.
Wer also hat Trump gewählt? ‒ Die Wählerinnen und Wähler? Ja und nein. Eine Mehrheit von ihnen, wie auch immer diese Mehrheit rechnerisch ermittelt wird. Trump hat die Macht, weil er die Mehrheit hat.
Es kommt nicht auf die Wählerinnen und Wähler an. Jedenfalls nicht, wenn man darunter mündige Staatsbürger versteht, die über eine eigenständige Urteilskraft verfügen.
Immerhin: es gibt ja noch eine Verfassung. Aber es gibt auch noch Verfassungsrichter, also diejenigen, die gerade erst geurteilt haben, daß ein US-Präsident für so gut wie nichts, was er im Amt tut, gerichtlich belangt werden kann. Sie haben diesem Trump zu einer künftigen Machtfülle verholfen, wie sie sonst nur skrupellosen Diktatoren und Menschheitsverbrechern zur Verfügung steht.
Und heute morgen im Deutschlandfunk war Alice Weigel zu einem Interview zur US-Wahl eingeladen. Ob sie wollen oder nicht: mit jedem Interview, das die Journalisten solchen zwielichtigen Persönlichkeiten gewähren, tragen sie zur Verbreitung ihrer Agenda bei. Heißt ja nicht umsonst ,Rundfunk‛. Zwar fragen die Journalisten kritisch nach und lassen vorgetragene Lügen nicht unwidersprochen. Aber das kann nur ein mündiges Publikum beeindrucken, nicht aber die Mehrheit.
Ich habe das Radio ausgeschaltet.