Denn was bringt der Preis zum Ausdruck? Nichts anderes als den Tauschwert für ein stabiles Klima; also die Grenze, ab der wir bereit sind, dieses Klima zu ,verkaufen‛, also für umweltschädliche Güter zu tauschen, sobald sie die festgelegte Grenze des CO2-Preises erreichen. Der Kapitalismus bzw. die (soziale) Marktwirtschaft, die CDU und FDP gerne als die Lösung für all diese Probleme ,preisen‛, kann jetzt die Umweltschäden per Verpreislichung integrieren und prima Geschäfte damit machen; also so weitermachen wie bisher.
Hoffnung ist gut und schön. Wir alle brauchen Hoffnung! Aber ein Optimismus, der auf falschen Begriffen beruht, ist schlimmer als ein realistischer Pessimismus. Es gibt keine Lösung von Umweltproblemen auf der Basis, daß sie mit Mitteln gelöst werden sollen, die zu diesen Problemen geführt haben.
Eine Ökonomie, die die materiellen Ressourcen eines endlichen Planeten und die symbolischen Ressourcen des menschlichen Zusammenlebens zerstört, kann nicht mit einer Ökologie versöhnt werden, die die materiellen Ressourcen des Planeten schont und bewahrt und die symbolischen Ressourcen des menschlichen Zusammenlebens reproduziert. Ein Optimismus, der auf den Kapitalismus vertraut, macht alles nur noch schlimmer.
Ich lese gerade „Kleine Philosophie des Geldes im Augenblick seines Verschwindens“ (2024) von Frank Engster, Aldo Haesler und Oliver Schlaudt.
„Ein Preisschild von ,50 Euro‛ für ein Stück intakte Natur bedeutet daher nicht nur, dass die Natur jetzt endlich zu Buche schlägt, wo sie vorher implizit mit null Euro gehandelt wurde, sondern eben auch, dass sie keinen Cent mehr als diese 50 Euro wert ist.“ (EHS 2024, S.266)Hierzu demnächst mehr.
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