tag:blogger.com,1999:blog-2586555323621430111.post326724126261402643..comments2023-11-29T14:11:53.524+01:00Comments on Erkenntnisethik: Lee Smolin, Im Universum der Zeit. Auf dem Weg zu einem neuen Verständnis des Kosmos, München 2014 (2013)Detlef Zöllnerhttp://www.blogger.com/profile/13781633811318837703noreply@blogger.comBlogger5125tag:blogger.com,1999:blog-2586555323621430111.post-51855383409540675302014-10-22T09:16:29.847+02:002014-10-22T09:16:29.847+02:00„Damit die Entfernungen nachher größer sind, muss ...„Damit die Entfernungen nachher größer sind, muss man den Raum stauchen, das Gitter schrumpfen.“ – Das klingt so ein bißchen nach Pippi Langstrumpf: „Ich mach mit die Welt widewidewitt wie sie mir gefällt!“<br /><br />Irgendwie erwarte ich immer, daß mir bei meinen ganzen Attacken gegen die Physik und die Mathematik irgendwann mal ein Experte verbal gegens Schienbein tritt. Und ich bin immer noch überrascht (und dankbar), wenn da Physiker in meinem Blog vorbeischauen und eingestehen, daß sie auch verwirrt sind.Detlef Zöllnerhttps://www.blogger.com/profile/13781633811318837703noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2586555323621430111.post-55641586989566855312014-10-21T21:55:45.352+02:002014-10-21T21:55:45.352+02:00"Dabei scheint es mir evident zu sein, daß si..."Dabei scheint es mir evident zu sein, daß sich die Positionen der Rosinen untereinander nicht verändern." - Das ist durchaus richtig. Ich bin hier mal wieder in eine kleine Falle getappt. Diese Unterscheidung zwischen aktiver und passiver Transformation kann einem manchmal den Kopf verdrehen. Was ich zu beschreiben versuchte war tatsächlich eine passive Transformation: Die "physischen" Koordinaten der Rosinen bleiben unberührt, aber der Raum wird komplett verzerrt. Wenn Sie dann also danach aber zu einer anderen Galaxis fliegen, werden Sie feststellen, dass sie viel weiter entfernt ist, sie also trotzdem eine größere Distanz zurücklegen müssen. (Allerdings habe ich dabei wieder den alten Fehler gemacht: Damit die Entfernungen nachher größer sind, muss man den Raum stauchen, das Gitter schrumpfen.) Wahrscheinlich ist die Transformation in der allgemeinen Relativitätstherie aber gar keine passive, sondern es werden aktiv tatsächlich die Koordinaten selbst transformiert. Vielleicht geben meine alten Vorlesungsunterlagen oder die Wikipedia das her, aber momentan kann ich das nicht einmal sicher sagen. - <br /><br />Auch das lange Zitat verstehe ich nicht wirklich. Wahrscheinlich würden mir die Rechnungen mehr helfen oder die mathematischen Theoreme (mit der entsprechender Notation kann man sich vielleicht ja manchmal selbst transfiniten Zahlen ein wenig nähern), aber so muss ich da auch die Waffen strecken.<br /><br />Was Smolin zur Lebensfeindlichkeit der Physik bemerkt, das Zitat mit dem Sie das letzte Post beginnen ist sehr interessant. Da wird eine platonische, ja schon fast religiöse Physik heraufbeschworen. Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht in Teilchenphysik oder Kosmologie mich herumgetrieben habe, - ein Professor von uns meinte in der Vorlesung mal, es gäbe nur zwei Dinge, die wir exakt lösen könnten: das Wasserstoffatom und den harmonischen Oszillator, der Rest seien Näherungen - daher ware für mich dieses Gerede von einer "Theory of Everything" auch immer eine "Theory of Nothing", weil dir selbst eine vollständige Therie der Wechselwirkungen der Elementarteilchen zunächst einmal nicht helfen würde, zu Modellen oder Theorien auf anderen Komplexitätsebenen (Chemie, Biologie, soziale Systeme,...) zu kommen. Ja, auch mich hat sozusagen die Eleganz und Schönheit der Abstraktion in die Fänge der Physik getrieben, aber.. für mich gehört es fundamental zum Handwerk eines Physikers zu wissen, dass ein jedes Modell - und damit auch die Abstraktion? - seine Grenzen hat,.. und wir beschreiben eben z.B. nur die unbelebte Materie oder im thermodynamischen Gleichgewicht etc. (ganz plump sollte man eben keine Maus auf die schiefe Ebene setzen, da hätte Galileo nix gefunden)Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2586555323621430111.post-13311600386522656412014-10-15T21:07:59.760+02:002014-10-15T21:07:59.760+02:00„Sind Sie eigentlich von selbst darauf gekommen, s...„Sind Sie eigentlich von selbst darauf gekommen, sich auf die Kugelschale zu verfrachten, da wäre ich beeindruckt?“ – Ich glaube schon, daß ich von selbst drauf gekommen bin. Aber vielleicht ist das auch nur eine vergessene Erinnerung, was der Fachmann dann ‚Kryptomnesie‘ nennt. So was ist bei meiner Vielleserei durchaus möglich. ;-)<br /><br />Was die unendliche, aber begrenzte Ausdehnung betrifft, schreibt Smolin: „Wenn das Universum räumlich nicht geschlossen ist, muss seine räumliche Ausdehnung unendlich sein. Das bedeutet kontraintuitiverweise, dass der Raum eine Grenze hat. Diese Grenze ist unendlich weit weg, aber sie ist dennoch eine Grenze, durch die Informationen hindurch gelangen könnten.() Folglich kann ein räumlich unendliches Universum nicht als in sich geschlossenes System verstanden werden. Es muss als Teil eines größeren Systems betrachtet werden, das alle Informationen umfasst, die von der Grenze hereinkommen. Wenn die Grenze endlich weit entfernt wäre, könnte man sich vorstellen, dass es noch mehr Raum außerhalb gäbe. Die Informationen über die Grenze könnten anhand dessen erklärt werden, was von der Grenze hereinkommt.() Aber die Grenze im Unendlichen gestattet uns nicht, uns eine Welt darüber hinaus vorzustellen.“ (Smolin 2014, S.310f.) – Ich weigere mich, diesen Worten noch irgendetwas hinzuzufügen. Mein Verstand macht da einfach schlapp.<br /> Was den Rosinenkuchen betrifft, hilft mir das Gitter nicht weiter. Für mich stecken die Rosinen im Teig fest und sind deshalb stationär. Es sind nicht die Rosinen, die sich bewegen, sondern der Teig bzw. der Raum. Dabei scheint es mir evident zu sein, daß sich die Positionen der Rosinen untereinander nicht verändern. Sie bleiben im selben Maße links, rechts, vorne, hinten, oberhalb und unterhalb voneinander, gleichgültig wie sehr sich der Teig aufbläht. Es stimmt also beides: der Abstand zwischen ihnen wird größer, aber ihre relativen Positionen bleiben gleich. Sie bewegen sich, und sie bewegen sich nicht.<br /> Zumindestens, was den Hefeteig betrifft. Ansonst bewegen sie sich natürlich doch, wie Sie mit dem Hinweis auf die gravitative Anziehung zurecht feststellen. Ich finde das alles ziemlich konfus.Detlef Zöllnerhttps://www.blogger.com/profile/13781633811318837703noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2586555323621430111.post-44736092131558184472014-10-13T14:55:16.901+02:002014-10-13T14:55:16.901+02:00Das mit dem Rosinenkuchenmodell bringt wieder den ...Das mit dem Rosinenkuchenmodell bringt wieder den Innenraum der Kugel in die Betrachtung mit rein; denn die Rosinen befinden sich ja im Inneren des Hefeteigs. Aber ich hatte den Eindruck gewonnen, daß sich die Aussage über das sich ausdehnende Universum nur auf die Oberfläche der Kugel bezieht. Wenn ich es jetzt richtig verstehe, bewegen sich die Galaxien (Rosinen) gar nicht voneinander weg, sondern es vergrößern sich nur die Zwischenräume zwischen ihnen? Dann wären die Galaxien also stationär! Außerdem: wenn es der Zwischenraum ist, der sich ausdehnt, warum dehnen sich dann nicht auch die Galaxien aus? Schließlich gibt es auch in ihnen einen Zwischenraum, anders als bei den Rosinen, in denen sich kein Teig befindet, so daß es klar ist, daß sie sich nicht auch ausdehnen.<br />Jedenfalls freue ich mich, daß ich nicht der einzige bin, der Probleme mit dem Mitdenken hat.Detlef Zöllnerhttps://www.blogger.com/profile/13781633811318837703noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2586555323621430111.post-37284321886149347622014-10-13T11:11:45.116+02:002014-10-13T11:11:45.116+02:00Ebenfalls ratloser Physiker hier.
Bei einer Kontra...Ebenfalls ratloser Physiker hier.<br />Bei einer Kontraintuition kann ich vielleich helfen:<br /><><br />Ich mag ja das Rosinenkuchenmodell. Wenn Sie sich so einen aufgehenden Rosinenkuchen vorstellen, in dem sich die Rosinen (Galaxien) voneinander entfernen, dann treibt der Kuchen aus Sicht jeder Rosine (mehr oder minder) gleichmäßig von ihm weg.<br /><br />Mit der Ausdehnung des Universums haben Sie mich kalt erwischt, da war ich auch baff. Weiß nicht, ob ihnen da der Rosinenkuchen hilft (das Problem an dem Beispiel ist vielleicht, dass ja leider nicht Masse oder Kuchen expandiert sondern eigentlich die Metrik, der Raum selbst, also die Maßstäbe bzw. Längenmaße verschieben sich selbst): aber vielleicht können Sie sich ungefähr vorstellen, dass selbst wenn die Außenhülle des Kuchens sich höchstens mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten kann, dass dann aber wenn man später nachmisst der andere Rand weiter entfernt sein kann als rein von der Geschwindigkeit möglich, weil ja sich auch noch der ganze Raum dazwischen selbst expandiert hat?<br /><br />(in der Wikipedia, http://en.wikipedia.org/wiki/Metric_expansion_of_space , heißt's wohl nicht umsonst: "Because of the high rate of expansion, it is also possible for a distance between two objects to be greater than the value calculated by multiplying the speed of light by the age of the universe. These details are a frequent source of confusion among amateurs and even professional physicists.")Anonymousnoreply@blogger.com