tag:blogger.com,1999:blog-2586555323621430111.post2727211905757689222..comments2023-11-29T14:11:53.524+01:00Comments on Erkenntnisethik: Maxwell R. Bennett/Peter M.S. Hacker, Die philosophischen Grundlagen der Neurowissenschaften, Darmstadt 3/2015 (2003)Detlef Zöllnerhttp://www.blogger.com/profile/13781633811318837703noreply@blogger.comBlogger13125tag:blogger.com,1999:blog-2586555323621430111.post-92135992268973441412015-05-17T07:48:22.953+02:002015-05-17T07:48:22.953+02:00zu phorkyas – 16.05.2015: Tatsächlich ist bei mir ...zu phorkyas – 16.05.2015: Tatsächlich ist bei mir der Strukturalismus ‚positivistisch‘ belegt. von Anfang war der Strukturalismus mit der Mathematik verknüpft. Er bildet den Versuch, die Geisteswissenschaften zu vernaturwissenschaftlichen. Das Systemdenken spielt dabei eine große Rolle, ähnlich wie heutzutage Big Data: beides läuft darauf hinaus, das Individuum verschwinden zu lassen. Was Sie über komplexe Systeme und Autopoiesis schreiben ist alles richtig. Aber es erinnert verdammt an Themen wie künstliche Intelligenz, und dabei besteht die Ingenieurshoffnung, wenn man das alles mal durchschaut hat, irgendwie bei der Entstehung künstlichen Lebens initiierend und steuernd dabei sein zu können.<br /><br />Übrigens denke ich tatsächlich auch in Richtung auf einen „deskriptiven, phänomenologischen Strukturalismus“, den ich als „phänomenale Strukturanalyse“ bezeichne<br />(Vgl. http://erkenntnisethik.blogspot.com/2014/03/frank-engster-das-geld-als-ma-mittel_24.html)<br /><br />Das ist unausweichlich, denn alles, was mit Texten zu tun hat, besteht zu einem wesentlichen Teil aus Strukturen. Und Texte sind nunmal der Hauptgegenstand des Geisteswissenschaftlers.<br /><br />Ihre Ergänzungen zu Dennett und Searle sind interessant. Ich habe ersteren noch gar nicht und von Searl nur seine sprechakttheoretischen Bücher gelesen. Seine Bücher zum Bewußtsein habe ich noch nicht gelesen.<br /><br />Ich neige dazu, daß Qualia-Problem für ein Scheinproblem zu halten. Entweder sind sie die härteste Rätselnuß, die man sich denken kann oder einfach nur schlichte subjektive Gewißheiten. Ich neige zum letzteren.Detlef Zöllnerhttps://www.blogger.com/profile/13781633811318837703noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2586555323621430111.post-66816306222738351852015-05-17T07:22:24.559+02:002015-05-17T07:22:24.559+02:00Das sehe ich ähnlich. Ich würde es aber noch mal e...Das sehe ich ähnlich. Ich würde es aber noch mal etwas anderes ausdrücken: Die Qualia bilden einen Aspekt der Wahrnehmung, wobei ‚Aspekt‘ ‚Perspektive‘ meint, nämlich die Perspektive auf das Subjekt.Detlef Zöllnerhttps://www.blogger.com/profile/13781633811318837703noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2586555323621430111.post-33650800342514990822015-05-17T06:54:28.129+02:002015-05-17T06:54:28.129+02:00Eine neue Idee: Die Qualia ist die Wahrnehmung sel...Eine neue Idee: Die Qualia ist die Wahrnehmung selber und nicht erst die individuellen Zusätze dazu. Georg Reischelhttps://www.blogger.com/profile/16436348319975592856noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2586555323621430111.post-64155232135403157382015-05-16T23:12:04.517+02:002015-05-16T23:12:04.517+02:00Diese schiefe Bemerkung führt wohl etwas ins Absei...Diese schiefe Bemerkung führt wohl etwas ins Abseits, ich wollte/sollte mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen - dass der Strukturalismus hier eher "positivistisch" belegt wird, war mir schon bekannt - ich bin als Jugendlicher schon von Chaos- oder Systemtheorie infiziert worden.. und habe von daher vielleicht die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass man in der Theorie komplexer Systeme, über Autopoiesis oder ähnliches vielleicht dem, was ein lebendiges System ausmacht so auf die Pelle rücken kann, ohne dass man es reduktionistisch sezieren muss. (Vielleicht eine Art deskriptiver, phänomenologischer Strukturalismus?)<br /><br />* ~ *<br /><br />Das mit den Zombies war auch nicht so despektierlich gemeint. Ich bin da ja nur ein Laie und nach dem ich "Neuroscience and Philosophy: Brain, Mind, and Language" (auch mit Bennett und Hacker) las, hatte ich erstmal genug von diesem Kram, Bennett und Hacker hatten auch ihren Anteil daran. Sie haben hier einige gute Kritikpunkte und Schwächen ihrer Position herausgearbeitet, zu denen ich nicht durchgedrungen wäre. (Ergänzen könnte ich noch, dass es auch partielle Überdeckungen von den Positionen Bennett/Hacker und den von ihnen kritisierten Searle und Dennett gibt - so knöpft sich Dennett auch in extenso das cartesianische Theater und Homunkulusfehlschlüsse vor und Searles Kategorienfehler erinnert schon ein wenig an den mereologischen Fehlschluss..)<br /><br />~<br /><br />Mir ist es immer noch nicht klar, ich kann mich nicht entscheiden: sind die Qualia nur ein Scheinproblem oder ist es eines der härtesten, philosophischen Probleme (ähnlich mit dem Leib-Seele-Problem)?Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2586555323621430111.post-51010860541662207942015-05-12T15:12:06.877+02:002015-05-12T15:12:06.877+02:00Das Leben "entwirft" die Qualia und der ...Das Leben "entwirft" die Qualia und der gesuchte Vitalismus ist das Leben selber. Der Mensch ist eine Leistung des Lebens und nicht unsere eigene. Georg Reischelhttps://www.blogger.com/profile/16436348319975592856noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2586555323621430111.post-14608013363220310272015-05-12T12:01:14.922+02:002015-05-12T12:01:14.922+02:00Strukturalismus und Vitalismus kann man schlecht m...Strukturalismus und Vitalismus kann man schlecht miteinander vergleichen Beim Vitalismus geht es um eine besondere Lebenskraft als Prinzip alles Lebendigen. <br /><br />Der Strukturalismus bildet eine Verallgemeinerungsform, die alles Besondere nach seiner Funktion in einem bzw. für ein System beurteilt. Es könnte z.B. auch einen strukturalistischen Vitalismus geben, der das Leben als ein Systemzusammenhang versteht, im Sinne von ökologischen Nischen. Auch da kommt es dann nicht mehr auf das Besondere und Individuelle an, sondern auf dessen Funktion für ein Ökosystem.<br /><br />Solchem Systemdenken gegenüber bin ich eher mißtrauisch eingestellt.Detlef Zöllnerhttps://www.blogger.com/profile/13781633811318837703noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2586555323621430111.post-72968163680388665022015-05-12T10:28:19.018+02:002015-05-12T10:28:19.018+02:00Mir kam die Gaia-Hypthese auf poetisch-pantheistis...Mir kam die Gaia-Hypthese auf poetisch-pantheistische Weise attraktiv vor.<br /><br />Vielleicht geht das in eine Richtung Vitalismus, was Georg vorschlägt? Das Leben als eine schöpferische, beseelende Kraft, innere Flamme, göttlicher Odem - ein kleines, grünes Pflänzchen im wüsten, leeren Universum? Dem könnte ich durchaus ein paar Schritte folgen - wie in Teilen der Phänomenologie beschreiben wir damit doch ein gegebenes Faktum: die überbordende Formvielfalt der organischen Lebenswelt - den Eigensinn eines Lebewesen, solange eben das Leben in diesem wohnt. (Aber; wir sind natürlich gleich wieder in gewissen Metapherfeldern, wie oben angedeutet? - Mich würde da interessieren, wie sich Vitalismus und Strukturalismus vielleicht vereinen ließen..)Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2586555323621430111.post-86013217797395889332015-05-12T09:58:26.667+02:002015-05-12T09:58:26.667+02:00Ich verstehe, was Du meinst. Aber ich würde es tro...Ich verstehe, was Du meinst. Aber ich würde es trotzdem vorziehen, statt von einem insgesamt toten Planeten von einem insgesamt lebendigen Planeten zu sprechen.Detlef Zöllnerhttps://www.blogger.com/profile/13781633811318837703noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2586555323621430111.post-17396885049289256432015-05-12T08:11:36.208+02:002015-05-12T08:11:36.208+02:00Mir geht es tatsächlich so wie Dir, nur eben von d...Mir geht es tatsächlich so wie Dir, nur eben von der anderen Seite her: von der des ‚Philosophen‘. Auch ich habe den Eindruck, daß diese ganze Qualia-Geschichte über irgendetwas anderes hinwegzutäuschen versucht. Außerdem bin ich auch der Meinung, daß es immer auf das Verhalten ankommt. Wir leben in einer ungeteilten Welt, und diese erschließen wir uns durch unser Verhalten. Allerdings gehört dazu auch das seelische Verhalten, das noli-me-tangere, also der Blickrichtungswechsel von ‚innen‘ nach ‚außen‘ und von ‚außen‘ nach ‚innen‘.<br />Die Schadenfreude gönne ich Dir.Detlef Zöllnerhttps://www.blogger.com/profile/13781633811318837703noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2586555323621430111.post-31659948883619229482015-05-12T05:29:13.633+02:002015-05-12T05:29:13.633+02:00In diesem Zusammenhang kam ich auf die Idee, daß d...In diesem Zusammenhang kam ich auf die Idee, daß das Leben selber schon eine Qualia auf einen ansonsten toten Planeten ist. Und auf diesem Hintergrund lassen sich die Fragen anders stellen, ohne einen sprachlichen Schutzwall - Eindruck zu hinterlassen. Georg Reischelhttps://www.blogger.com/profile/16436348319975592856noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2586555323621430111.post-79675443500284224982015-05-11T23:15:44.034+02:002015-05-11T23:15:44.034+02:00Diese Qualia irritieren mich immer noch.. und je l...Diese Qualia irritieren mich immer noch.. und je länger ich dieses Thema sacken lasse, desto mehr bewege ich mich in Richtung Dennett's Positionen, die ich eigentlich ablehnte: Ist da nicht der Wunsch, eine imaginären Schutzwall zu errichten gegen das Zombiebewusstsein der Maschine, eine Auszeichnung die unsere Art des Bewusstseins von vornherein immunisiert und über jede "künstlich", algorithmisch erzeugte Form heben würde. Der rhetorische Popanz, der da aufgefahren wurde und die sprachlichen Verrenkungen, die nötig sind, um dieses "das-als-was-es-sich-anfühlt-so-zu-sein" irgendwie zu fassen, machen mich doch immer skeptischer, dass es sich hier doch vielleicht um eine unzulässige Verdinglichung eines Teils unserer geistigen Erlebnisse handeln könnte. (Warum konzentriert man sich dabei eigentlich auch immer auf Prädikate? Mir fällt z.B. immer wieder auf, wie sehr Gestik, Mimik und Intonation das Verstehen des gesprochenen Wortes erleichtern - manchmal können diese Begleiterscheinungen sogar der eigentliche Sinnträger sein! Ich meine, wann kommen wir einmal weg von den Dingen zu den Prozessen, so á la Whitehead. Wenn ist eine Qualia ja eine Eigenschaft, ein Begleitumstand des Denkprozesses selbst. (In den Computerwissenschaften kommen wir wohl auch nicht ganz so weg da von - nach so vielen Jahrzehnten objektorientierter Indoktrination leben viele in einem Kingdom of Nouns - nur Objekte und Dinge.. und für Prozesse nur hässliches UML - dafür dürft ihr Philosophen euch jetzt mit Zombies und Fledermäusen rumschlagen, hehe)Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2586555323621430111.post-91579068146165548962015-05-09T22:04:41.723+02:002015-05-09T22:04:41.723+02:00Deine spontane Idee entspricht dem, Was Damasion d...Deine spontane Idee entspricht dem, Was Damasion denkt: Gefühle markieren unsere Erfahrungen, sie geben ihnen einen Index, so daß wir bei künftigen Gelegenheiten schneller auf das, was wir dazu schon wissen, zurückgreifen können. Damasio nennt das "somatische Marker".<br /><br />Ich denke schon, daß die Qualia zur Dingwahrnehmung gehören. Eine Dingwahrnehmung ohne Anfühlungswie (Qualia) können eigentliche nur Zombis haben.Detlef Zöllnerhttps://www.blogger.com/profile/13781633811318837703noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2586555323621430111.post-76500797776040186982015-05-09T07:19:30.699+02:002015-05-09T07:19:30.699+02:00Der Neurophysiologe meint felsenfest, das die &quo...<br />Der Neurophysiologe meint felsenfest, das die "Verarbeitung der Wahrnehmung" rein erfolgt und die Qualia sekundäre Zusätze seien. Das wäre allerdings noch zu beweisen. Eine schöne Aufgabe für die Neurophysiologie.<br /><br />Bennet und/oder Hacker nehmen das noch zu beweisende vorweg, da denke ich schon an die "Betroffenen - Denke".<br /><br />Meine spontane und vorläufige Idee: Die Qualia strukturieren spontan das Wahrgenommene, wobei vieles unbewußt erfolgt. Vielleicht haben die Qualia auch etwas mit der "Dingwahrnehmung" zu tun, da diese äußerst reichhaltig ist.<br />Georg Reischelhttps://www.blogger.com/profile/16436348319975592856noreply@blogger.com