„...letztlich ist der Mensch, als Folge oder Krönung der Evolution, nur in der Totalität der Erde begreifbar.“ (Leroi-Gourhan, Hand und Wort, S.22)

Montag, 9. April 2018

Das Licht des Glaubens

1. Glaube als Argumentationsmodus
2. Glaube als Vernunft
3. Glaube als Sinnesorgan
4. Glaube als Kommunikationsform: persönliches Angesprochensein
5. Glaube als Kommunikationsform: Vermittlung
6. Glaube als Kommunikationsform: Nächstenliebe
7. Glaube als Unterwerfung
8. Glaube als Unglaube
9. Glaube als Reinheit

Nicht nur die Gläubigen bilden eine Einheit, für die lumen fidei die Metapher vom „Bild des Leibes“ (Nr.22) verwendet. Auch der Glaube duldet keine Vielfalt; wohlgemerkt: keine Vielfalt, die sich nicht in einer Vielfalt von Glaubensartikeln äußert, insgesamt 245 Dogmen, wenn ich recht orientiert bin. Noch in seiner Zeit als Großinquisitor hatte der letzte Papst darauf bestanden, daß man nicht Christ sein könne, wenn man nicht fest und unbeirrbar an jede einzelne dieser Dogmen glaube. Die meisten Gläubigen kennen wahrscheinlich die wenigsten von all diesen Dogmen. Aber natürlich versuchen sie ihr Möglichstes, an alle zu glauben; auch an die, die sie nicht kennen.
Auch in lumen fidei heißt es: „Da der Glaube einer ist, muss er in seiner ganzen Reinheit und Unversehrtheit bekannt werden. Gerade weil alle Glaubensartikel in Einheit verbunden sind, kommt die Leugnung eines von ihnen, selbst von denen, die weniger wichtig erscheinen, der Beschädigung aller gleich.“ (Nr.48)
Und da auch, wie erwähnt, die Gläubigen eine Einheit bilden, einen empfindsamen und verletzlichen Leib, versäumt Benedikt (vermutlich) nicht zu ergänzen: „Den Glauben zu beschädigen bedeutet, der Gemeinschaft mit dem Herrn Schaden zuzufügen.“ (Nr.48) – Wieso klingt das in meinen Ohren wie eine Drohung?

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